Sie wollen ganz nach oben? Dann bewegen Sie Ihren Hintern!
Arbeiten Sie an Ihrer ICH-Marke! |
Dieser Artikel ist weniger für jene Leser gedacht, die lieber den Fernseher anschalten, als an der Entwicklung Ihrer Ich-Marke zu arbeiten. Auch nicht für diejenigen unter uns, für die eine berufliche Karriere keine Bedeutung besitzt.
Sollten Sie jedoch planen, ganz nach oben zu kommen, sollten Sie vorhaben, Ihre Firma zur Marktführerschaft zu führen oder der CEO eines Konzerns zu werden, müssen (ja, müssen!) Sie gewaltige Anstrengungen unternehmen, um dieses Ziel zu erreichen. Vor dem Laptop zu sitzen und zu warten, bis Ihnen ein Headhunter endlich den Traumjob via Xing oder Linked-In anbietet, bringt Sie garantiert nicht ganz nach oben.
Vielleicht ging das noch vor einigen Jahren, doch heute steigen wir nur dann die Karriereleiter hoch, wenn wir gezielt an uns arbeiten und daran, dass uns der Markt auch wahrnimmt.
Warum gerade Sie?
Der Arbeitsmarkt ist heute - bis auf wenige Ausnahmen - überschwemmt von hochkarätig ausgebildeten Managern. Mehrjährige Auslandsaufenthalte, akademische Zusatzausbildungen mit wohlklingenden Titeln und multilinguale Fähigkeiten holen inzwischen keinen Personalleiter mehr hinter dem Ofen hervor. Lebensläufe verkommen zu einem Schaulaufen von Superlativen. Kurzum: An den obersten Stufen der Karriereleiter wird die Luft nicht nur dünn, die Plätze sind auch voll besetzt und das mit aussichtsreichen Kandidaten.Warum sollten ausgerechnet Sie den entscheidenden Karrieresprung schaffen?
Weil Sie es sich verdient haben? Vielleicht, ja. Doch hier handelt es sich in erster Linie um eine Frage der Perspektive, denn wer außer Ihnen weiß außerdem um Ihre Verdienste innerhalb des Unternehmens? Und falls es noch einige andere Personen - außer Sie selbst - gibt, die darum wissen, welchen Einfluss besitzen diese bei der Stellenvergabe?
Weil Ihre Erfolge der vergangenen Jahre überhaupt keine andere Schlussfolgerung zulassen, als Ihnen den begehrten Chefposten zu überlassen?
Nun, zum einen sind „Erfolge“ in ihrer nachhaltigen Wirkung in etwa so beständig wie ein Windhauch und außerdem sollten Sie Ihre Konkurrenten niemals unterschätzen.
Weil Sie zu einem anderen Unternehmen wechseln möchten und den Markt, Kunden, Produkte hervorragend kennen? Wunderbar, wer, außer Ihnen, weiß um Ihre profunde Marktkenntnis, Expertise, Kompetenz?
Wahrscheinlich ahnen Sie bereits, worauf ich hinaus will. Nur allzu häufig gehen wir davon aus, unser Verhandlungspartner um den nächsten Karriereschritt verfügt über die gleiche Sicht und Annahme, was unsere Fähigkeiten betrifft. Doch das ist normalerweise nie der Fall. Schlimmer noch, wir überschätzen oftmals die Wirkung bzw. das Image, das wir bei anderen haben!
Wenn Sie sich wirklich gegen Ihre Konkurrenz im Rennen um die begehrte Beförderung oder den lukrativen Posten durchsetzen wollen, müssen Sie die richtigen Vorbereitungen treffen.
Ich-Marke als entscheidender Unterschied
Ich coache und begleite Führungskräfte auf dem Weg zur Spitze. Dabei gibt es einen Faktor, der untrennbar mit dem Wort Karriere in Verbindung steht: intelligentes Netzwerken!Hier kommt es nicht auf die Zahl von Kontakten an, sondern auf die Qualität der Verbindungen zu jenen Entscheidern, die auf dem Weg nach oben am meisten mitzureden haben. Das können natürlich jene Personen sein, die direkt in Personalentscheidungen involviert sind, aber auch Kollegen, die das Vertrauen von direkten Entscheidern genießen. Im Karriere-Coaching von Managern und Führungskräften widme ich diesem Teil besonders viel Aufmerksamkeit. Hier geht es um einen strategisch geplanten Aufbau entscheidender Kontakte und dieses Vorgehen lässt sich manchmal mit einem Schlachtplan vergleichen.
Welche Interessen hat Kontakt A? Wer sind seine Freunde, wer seine Gegner? Um welchen Typ Mensch handelt es sich? Warum besteht bislang noch keine emotionale Verbindung zu diesem Kontakt?
Diese Fragen erarbeiten wir im Detail, um dann die entsprechende Vorgehensweise zu beschließen, damit meine Klienten intelligente - karrierefördernde - Netzwerke aufbauen können. Letztlich dreht sich dabei alles um die Frage, welchen Wert können wir bieten, den unsere „Zielperson(en)“ benötigt?
Doch damit allein ist es nicht getan. Um sich für den Traumjob passend zu positionieren, ist es unabdingbar, die richtige Positionierung im Markt zu besetzen und Sie müssen dafür sorgen, dass diese auch erkannt wird. Beispielsweise sollten Sie sich als Experte in Ihrem Bereich etablieren. Dazu eignen sich Fachartikel genauso wie die Teilnahme an Kongressen (eventuell mit einem Vortrag, den Sie dort halten) oder die Mitarbeit in Projekten, Verbänden und Organisationen, die Ihrem Ziel dienlich sind.
Letztlich ist es entscheidend, was man über Sie im Internet findet, falls man nach Ihrem Namen sucht. Für den Weg an die Spitze, für Ihren Traumjob im Top-Management sollten Sie insbesondere diesen Faktor berücksichtigen, denn man wird sich ein genaues Bild über Sie verschaffen. Wenn Ihr nächster Karriereschritt den Titel „CEO“ trägt und es existieren weder Fachartikel, noch Interviews, Pressemitteilungen oder ähnliche Beiträge von Ihnen, wird das genauso als nachteilig ausgelegt werden, als wenn tausende Ergebnisse auftauchen, die Sie allesamt ausschließlich mit Karnevalsveranstaltungen in Verbindung bringen.
Eine sogenannte Ich-Marke aufzubauen bedeutet einiges an Arbeit auf Basis einer durchdachten Strategie. Dafür braucht es viel Erfahrung in unterschiedlichsten Bereichen. Auch Ihr Auftritt ist dabei von entscheidender Bedeutung. Wie Sie sprechen, welche Dynamik Ihre Stimme besitzt, die richtige Wahl der Kleidung und Ihre Ausstrahlung zählen zu den wichtigsten Faktoren, wenn Sie sich gegen Ihre Mitbewerber durchsetzen wollen. Für den Karrieresprung sollten Sie nichts dem Zufall überlassen.
Auf das Timing kommt es an
Eine der häufigsten Fragen, die ich vor Beginn einer Zusammenarbeit gestellt bekomme, lautet: „Wann sollte ich damit anfangen, an meiner Positionierung zu arbeiten?“Pauschal lässt sich das nicht beantworten, doch meiner Erfahrung nach benötigt die Entwicklung einer soliden Ich-Marke für gewöhnlich 8-12 Monate. Schließlich ist es nicht damit getan, drei Fachbeiträge in entsprechenden Zeitschriften zu veröffentlichen und zu wissen, wie man eine charismatische Außenwirkung erlangt. Hier muss einiges trainiert und verinnerlicht werden. Auch braucht es Zeit, um sich als Experte zu einem Thema zu positionieren (ich gehe davon aus, Sie besitzen bereits ein hohes fachliches Know-how in Ihrem Bereich).
Häufig erhalte ich Anfragen, die einem Feuerwehr-Einsatz gleichkommen. „Ich habe in vierzehn Tagen ein Gespräch. Können Sie mich coachen, damit ich den Job bekomme?“
Klar, kann ich machen. Und das Ergebnis wird in jedem Fall viel aussichtsreicher sein, als ohne entsprechender Vorbereitung. Doch hier lösche ich Brände, mehr lässt sich in wenigen Terminen nicht erreichen. Weit besser ist es jedoch, ein solides Gebäude zu errichten, das vor Feuer bestens geschützt ist und dazu benötigt es eben Zeit.
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