Montag, 28. Dezember 2015

Die 4WK-Methode - Mitarbeiter und ihre Einstellung zum Job

Mit der 4WK-Methode die Mitarbeiter zielgenau einschätzen
Der Wert eines Mitarbeiters lässt sich an vielen Faktoren ablesen. Während in Vertriebsabteilungen die Mitarbeiter-Qualität oftmals an deren Umsatz- oder Erlössteigerungen gemessen wird, verwendet das Top-Management für andere Abteilungen gerne Bewertungskriterien wie Fehlzeiten durch Krankenstände und sonstige Ausfälle, Häufigkeit von Erfassungsfehlern oder auch die Anzahl von geleisteten Überstunden.
Diese Daten ermöglichen ein umfangreiches Bild über jeden einzelnen Mitarbeiter eines Unternehmens, doch die Analysen sind meist aufwändig und vor allem benötigen sie ein ziemlich breites Datenmaterial.


Mitarbeiter-Wert bestimmen

Weit hilfreicher ist jedoch eine Bewertung, die von den direkten Führungskräften relativ zügig durchgeführt werden kann. Denn schließlich müssen die direkten Vorgesetzten den Wert und die Entwicklung ihrer Mitarbeiter zeitnah und selbständig erfassen können. Nur dann sind sie in der Lage, ihr Team erfolgreich zu führen.

In meinen Trainings und Coachings für Führungskräfte biete ich eine einfache Methode an, die schnell und effizient den Wert eines Mitarbeiters für das Unternehmen oder die Abteilung misst.
Ich nenne sie die „4WK-Methode“, basierend auf der der Einschätzung zweier wesentlicher Faktoren, nämlich dem Wollen und dem Können. Diese ergeben letztlich vier mögliche Mitarbeiter-Typen.
Während das Können die Fähigkeit des Mitarbeiters misst, inwieweit dieser in der Lage ist, die erforderlichen Arbeiten gemäß seinem Anforderungsprofil überhaupt zu erledigen, bewertet das Wollen dessen Einstellung dem Unternehmen gegenüber und seiner Motivation in Bezug auf seine Tätigkeit.
„Wollen“ und „Können“ steht in diesem Fall immer für das höchste Niveau von Eigenmotivation bzw. Loyalität (Wollen) und den Fähigkeiten, die Arbeit auszuführen (Können).

Mittels eines Fragebogens bewertet die Führungskraft ihre Mitarbeiter gemäß den beiden Faktoren Können und Wollen. Das Ergebnis hilft dem Teamleiter, die einzelnen Personen einzuschätzen und diese auf effektive Weise zu entwickeln. Im schlechtesten Fall zeigt sich, dass es besser ist, sich von einem destruktiven Arbeitnehmer zu trennen.

Diesen Fragebogen erhalten meine Seminarteilnehmer und Coachees, nachdem sie die richtige Durchführung erlernt haben.

Die 4WK-Methode

Grundsätzlich gibt es 4 Typen von Mitarbeitern, entsprechend deren Fähigkeit von Können und Wollen:

 

1. Jene, die wollen und können

Hier handelt es sich um die Potentiale eines jeden Unternehmens. Diese Mitarbeiter erzeugen für das Unternehmen Mehrwert, Image, Profit und sie agieren unbewusst als Gradmesser für ihre Kollegen. Diese Mitarbeiter gilt es zu halten und zu fördern, denn solche Arbeitnehmer begegnen einem nicht oft. Jede Energie, die das Unternehmen in diese Mitarbeiter investiert, ist sinnvoll angelegt. Schließlich ist der Zinsertrag hoch und der Wert bleibt lange Zeit stabil.

2. Jene, die wollen aber nicht können

Oftmals der typische „Mittelbau“ in vielen Betrieben. Es gilt, diese Arbeitnehmer auf ein Mindestmaß an Können zu entwickeln. Falls das gelingt, hat man hier die fleissigen Arbeitsbienen, die soliden Arbeiter. Gleichzeitig werden diese Menschen niemals zu High-Performern aufsteigen, denn dazu fehlt ihnen einiges an notwendigen Ressourcen. Diese entsprechend aufzubauen steht für das Unternehmen meist nicht in einem gesunden Verhältnis von Aufwand und Ertrag.

3. Jene, die nicht wollen aber können

Diese Mitarbeiter bergen oftmals eine große Gefahr für Unternehmen: Sie erfüllen zwar ihre Aufgaben zufriedenstellend, aber durch ihre Arbeitseinstellung, oftmals bedingt durch ihre destruktive Lebenseinstellung, versprühen sie ständig Gift an andere Kollegen und auch an Kunden oder Geschäftspartner.
Diese Menschen beziehen ihre Energie aus dem Trümmerfeld, das sie hinterlassen. Häufig unbewusst stehen sie lächelnd auf dem Schlachtfeld und weiden sich an dem Leid, das sie durch ihr Verhalten erzeugten. Die Folge sind demotivierte Mitarbeiter und genervte Kunden, die sich entweder vom Unternehmen abwenden oder in ihrem Umfeld schlecht darüber reden.

Entweder ändern diese Mitarbeiter ihre Einstellung und entwickeln ein ertragbares Mass an „Wollen“ oder sie sind umgehend aus dem Unternehmen zu entfernen.

Diese Mitarbeiter erkennt man oftmals an folgenden Aussagen ihrer Vorgesetzten: „Ich weiß, Herr/Frau X ist eine etwas speziellere Persönlichkeit, doch unsere Kunden/wir haben sich/uns an sie gewöhnt.“
Dummerweise ist die Annahme falsch. Während sich die Kunden längst vom Unternehmen abgewandt haben oder für ein schlechtes Image sorgen, zieht dieser Mitarbeiter seine Kollegen kontinuierlich hinunter und sorgt in seinem Umfeld für ein weitgehend vergiftetes Arbeitsklima.


4. Jene, die nicht wollen und nicht können

Diese Mitarbeiter kosten dem Unternehmen nur Zeit, Geld und Ressourcen. Sie wollen nicht entwickelt werden und sie projizieren ihren Frust permanent nach außen, womit sie ihr Umfeld nachhaltig vergiften. Und das bei zusätzlich schlechter Arbeitsleistung.
Es ist letztlich völlig egal, aus welchen Gründen sie sich so verhalten, sie sollten schnellstmöglich aus dem Unternehmen entfernt werden.
Die Schäden, die dieser Typ von Mitarbeitern in ihren Unternehmen verursachen, gehen jährlich in die Milliarden Euro (gemäß einer aktuellen Gallup-Umfrage).

Wert erhöhen, Kosten reduzieren

Ziel einer jeden Führungskraft ist es, mit seinem Team einen wesentlichen Beitrag zur Erhöhung des Unternehmenswertes zu leisten und dabei mit gleichzeitig loyalen Mitarbeitern die Kosten möglichst gering zu halten.
Mit der 4WK-Methode verschaffen sich Teamleiter auf relative einfache Weise ein Übersicht über ihr Team. So können sie abschätzen, für wen es Sinn macht,  ihre Zeit und Energie gewinnbringend einzusetzen und bei wem es sich weniger lohnt.

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